Was tun, wenn die Demokratie versagt? Teil 2

Ist die Systemkrise noch mit demokratischen Mitteln zu lösen? Wieso "versagt" die Demokratie eigentlich - und welche Lösungen kann es geben?
Viele Fragezeichen

Im ersten Teil dieser Serie ging es darum, woran man eine funktionierende Demokratie erkennen würde – und um die Voraussetzungen, die dafür an Wahlberechtigte gestellt werden müssten. Nun geht’s weiter mit den Volksvertretern!

B) Damit die Wahlberechtigten gute Entscheidungen treffen können,

…sehe ich folgende Voraussetzungen:

  1. Sie sollten wahrheitsgemäß und neutral informiert sein. Nur so können sie ein zutreffendes und differenziertes Bild der Wirklichkeit entwickeln und damit Entscheidungen treffen, die dem Gemeinwohl dienen.
  2. Sie sollten grundlegende Kenntnisse über politische und wirtschaftliche Zusammenhänge haben: Nur so können sie einschätzen, ob ein Volksvertreter sinnvolle Vorschläge macht, die dem Wohl der Menschen dienen – oder nicht.
  3. Sie sollten nicht aus egoistischen Motivationen (z.B. Angst, Gier, Protest) wählen oder entscheiden, sondern aus bewusster und mitfühlender Verantwortung für die menschliche Gemeinschaft. Nur so können Entscheidungen herauskommen, die dem Wohl der Menschheit dienen.

Schauen wir uns diese Punkte nun genauer an.

1. Sind die Wahlberechtigten wahrheitsgemäß und neutral informiert?

Einige wenige Konzerne besitzen so gut wie alle Medienerzeugnisse in Deutschland (ebenso wie in anderen Ländern). Welche Interessen verfolgen diese? Es wäre äußerst naiv zu glauben, dass sie neutral der Wahrheit dienen würden.

Die Medien beeinflussen viele Entscheidungen, Meinungen und Lebenseinstellungen jener Menschen, die sie für wahr halten. Was sie konsumieren, was „in“ oder wichtig sei, was wahr sei und was „Verschwörungstheorie“, welche Heilmethoden funktionieren und welche nicht, was gut oder schlecht sei, was „wissenschaftlich“ und was Spinnerei sei, wovor man Angst haben sollte, was mögliche Lösungen sind und was nicht, mit wem man sprechen darf und mit wem nicht, und so weiter.

Was den Wahrheitsgehalt der Medienerzeugnisse angeht: Ich habe gesehen, wie auf einer Demonstration eine gewalttätige Szene für das Fernsehen gestellt wurde – und dass die Berichterstattung so gut wie nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatte. Journalisten erleben immer wieder, wie Kriegs- oder Fluchtszenen gestellt werden oder wie Sachverhalte bis zur Unkenntlichkeit verdreht werden. Die Nachrichten in Russland oder woanders stellen oft das gleiche Thema komplett anders dar als in Deutschland.

Auch mit der Neutralität der Medien ist es nicht weit her. Menschen, die das politische und wirtschaftliche System in Frage stellen oder über die Funktionsweise des heutigen Geldsystems tiefer recherchieren, werden als „Verschwörungstheoretiker“ oder „Antisemiten“, „Reichsbürger“ oder „Schwurbler“ diskreditiert, anstatt ihre Recherchen öffentlich zu prüfen.
Mit Begriffen wie „Coronaleugner“ oder „Impfgegner“ wird die vorherrschende Meinung als einzig wahr hingestellt: Wer sie „leugnet“, oder deren „Gegner“ ist, kann nur ein Idiot oder Querulant sein.

Wenn solche Menschen in den Massenmedien zu Wort kommen, dann oft nur, um gegen sie zu hetzen oder sie lächerlich zu machen.
So wird verhindert, dass andere Menschen mit diesen vermeintlichen Nazis und Spinnern reden… und dass sie hören, was für wichtige Informationen, Ideen und Lösungen sie anzubieten haben.
So wurde Veränderung im positiven Sinne bisher verhindert.
Das ist die alte Strategie: Teile, hetze gegeneinander und herrsche…!

Schlussfolgerungen:

Mehrheitsentscheidungen können nicht im Sinne des Gemeinwohls ausfallen, solange Medienkonzerne Macht- und Profitinteressen dienen statt der Wahrheit.
Damit Wahlen und Volksabstimmungen sinnvolle Ergebnisse bringen können, wäre eine erste notwendige Bedingung, dass sich die Wahlberechtigten bei wahrhaftigen Medien informieren.
Dazu müssten ebensolche die alten Medienkonzerne ersetzen.

2. Haben Wahlberechtigte die nötigen Grundkenntnisse, um die Folgen ihrer Entscheidungen einschätzen zu können?

Wie viele Menschen haben das Grundgesetz gelesen und verstanden – und wie viele kennen den Unterschied zu einer Verfassung?
Wie viele Menschen wissen, welche Rechte und Pflichten Bürgermeister, Stadträte, Richter, Polizisten usw. haben – und welche Rechte sie selbst haben?
Wie viele Menschen wissen, was Subsidiarität ist und dass Gemeinden umfassende Rechte der Selbstverwaltung haben?
Wie viele Menschen wissen, wie das heutige Geldsystem funktioniert und welche verheerenden Folgen es hat?

Sehr wenige! Jedoch wären solche Kenntnisse grundlegend wichtig, um überhaupt einschätzen zu können, welche Parteiprogramme und Gesetzesvorschläge dem Wohl der Menschheit dienen und welche nicht.

Wenn eine Masse von unwissenden Personen eine Mehrheitsentscheidung trifft, muss das Ergebnis zwangsläufig unklug sein.
Wenn eine Masse von gezielt desinformierten Personen eine Mehrheitsentscheidung trifft, wird das Ergebnis dem entsprechen, was von den Medien propagiert wurde.
Das wussten schon Goebbels, Hitler und diejenigen, die sie an die Macht brachten…

Daraus können wir folgern:

Eine Demokratie, in der ALLE unterschiedslos wählen bzw. abstimmen dürfen, kann nicht die beste Staatsform sein – obwohl das heutzutage oft behauptet wird.
Sie ist vielmehr die Staatsform, die am einfachsten zu manipulieren ist.

Sollten wir für die Zukunft also darüber nachdenken, ob nur noch Menschen mit den nötigen Kenntnissen bei politischen Entscheidungen mitwirken sollten?

Ein solcher Vorschlag mag zunächst einen Aufschrei provozieren!

Jedoch: Um ein Auto zu fahren oder ein Flugzeug zu fliegen, braucht man entsprechendes Wissen. Für jeden Beruf braucht man Wissen und eine gewisse Lehrzeit. Da stellt sich doch die Frage:
Warum sollten sich Menschen an Wahlen beteiligen, die keinerlei Wissensgrundlage über politische, rechtliche und wirtschaftliche Zusammenhänge haben?
Das ist unlogisch.

Wie wäre es, wenn wir politisches Engagement wie einen Beruf betrachten würden – für den es den Nachweis bestimmter Kenntnisse braucht?

Das war schon im alten Griechenland so. Das Wort „Demos“ aus „Demokratie“ bezieht sich NICHT auf das ganze Volk – sondern auf die Summe der Vollbürger. Nun mag man sich fragen, was denn damals die Kriterien waren, um Vollbürger zu werden. Wenn ich richtig informiert bin, lag es damals insbesondere am Reichtum bzw. am Einkommen, ob jemand Vollbürger werden konnte, also ob jemand sich politisch beteiligen durfte oder nicht.
Das finde ich natürlich nicht sinnvoll. Doch das Konzept an sich könnten wir auf die heutige Situation übertragen – und neue Kriterien für die Bürgerschaft festlegen. Wie wär’s damit:

Jeder Mensch kann sich das Recht erarbeiten, zu wählen und gewählt zu werden – indem er sich die notwendigen Kenntnisse aneignet, und durch seinen Lebenswandel nachweist, dass er stets ehrlich und gemeinwohlorientiert handelt.

Was denkst du dazu?
Ich bin selbstverständlich offen dafür, auf Fehler in meiner Argumentation hingewiesen zu werden. Doch Pauschalurteile a la „das ist rechts“ oder „unmöglich“ bringen niemanden weiter.
Ich halte die Umstellung auf entsprechende neue Entscheidungsstrukturen für möglich. Es gibt bereits eine Initiative, die genau das umsetzt und Möglichkeiten anbietet, Gemeinden auf diese Weise neu zu organisieren. Diese Initiative stelle ich im dritten Teil vor.

3. Aus welchen Motivationen treffen Wahlberechtigte Entscheidungen?

Natürlich maße ich mir nicht an, über die Motivationen anderer zu urteilen. Ich gehe davon aus, dass jeder einzelne Mensch an sich immer die beste Entscheidung trifft, die ihm in dem Moment möglich ist.

Schauen wir uns jedoch wiederum die Masse der Menschen als Ganzes an. Und da ist zu erkennen: Viele Menschen sehen die Schuld für ihr eigenes Leid bei anderen, anstatt selbst Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Durch Erziehung, Schule und Medien, sowie durch das heutige Geldsystem werden Menschen heutzutage in Angst, Gier, Konsumsucht und egoistischer Verantwortungslosigkeit gehalten. Obwohl es immer offensichtlicher wird, dass die Lebensweise in der industrialisierten Welt die Erde in den Ruin treibt, ändern viele Menschen doch nicht ihr Verhalten.

Was passiert, wenn man einer unwissenden, desinformierten, egoistischen Masse politische Entscheidungen überlässt?

Na klar: Man landet in einer Situation wie heute – einer Herrschaft des Egoismus, der Lüge und der Verantwortungslosigkeit.

Jede Gemeinschaft, die ich besucht habe, kann ein Lied davon singen: Wenn Mitglieder aus egoistischen Beweggründen entscheiden statt das Wohl der Ganzen im Blick zu haben, kann das die Entwicklung der Gemeinschaft behindern oder gar das ganze Projekt auseinanderreißen!


Nur weil eine Mehrheit etwas will, heißt das noch lange nicht, dass es richtig ist.
Nur weil eine Mehrheit (?) glaubt, dass gewisse „Maßnahmen“ der Gesundheit dienen, heißt das noch lange nicht, dass das wahr ist.
Nur weil viele Menschen täglich Tierprodukte aus Massentierproduktion essen und denken, dass sie das „brauchen“, heißt das noch lange nicht, dass das den Menschen und der Erde guttut.
Nur weil eine Mehrheit das heutige Geldsystem für gut und alternativlos hält, heißt das noch lange nicht, dass das stimmt.

Was wäre eine Alternative?
Was wäre, wenn politische und wirtschaftliche Entscheidungen von ehrlichen, reifen, verantwortungsbewussten Menschen getroffen würden, die durch ihren Lebenswandel gezeigt haben, dass sie das Wohl der Allgemeinheit im Blick haben?

Schlussfolgerungen – Teil 2

Fassen wir zusammen:

Wenn wir Veränderung im positiven Sinne wollen, ergibt es keinen Sinn, sich auf Mehrheitsentscheidungen zu verlassen.
In einem politischen System der Zukunft werden nicht mehr ALLE Menschen bei größeren Entscheidungen mitwirken, sondern nur diejenigen, die sich das nötige Wissen angeeignet haben, und die ihre Ethik, ihre Ehrlichkeit durch ihren Lebenswandel nachgewiesen haben.

Klingt das provokant oder „utopisch“? Weckt das in dir Ablehnung oder Zweifel?
Wunderbar!

Lasst uns darüber sprechen bzw. schreiben. Wenn du weitere Aspekte siehst, wenn du Fragen oder Argumente oder konstruktive Vorschläge hast – schreibe sie gerne in die Kommentare, oder per Mail an mich.

Zusammenfassung von Teil 1 und 2

Demokratie kann – so wie sie heute umgesetzt wird – nicht zum Wohle der Menschheit funktionieren.
Eine unwissende, desinformierte und egoistische Masse kann keine sinnvollen Entscheidungen treffen. Wenn alle Menschen politisch mitbestimmen – ungeachtet ihres Wissensstands und ihres Verantwortungsbewusstseins – können keine Entscheidungen herauskommen, die das Wohl aller fördern.
Solange es das heutige Geldsystem gibt, in dem private Banken zinsbehaftete Kredite an Staaten vergeben, kann es keine Demokratie geben – denn wer das Geld kontrolliert, kontrolliert die Gesetze.
Solange bevorzugt Menschen mit überzüchtetem Verstand und mangelnder Empathie – also Psychopathen – in Machtpositionen kommen, ergibt es auch keinen Sinn, von einer funktionierenden Demokratie zu sprechen.

Also drehen wir den Spieß doch mal um:

Was ist nötig, damit Demokratie funktionieren kann?

  1. Wir brauchen wahrhaftige Medien, welche die Medienkonzerne ersetzen.
  2. Wir brauchen ein staatliches, schuld- und zinsfreies Geldsystem.
  3. Wahlberechtigte und Volksvertreter sollten ein gewisses Grundwissen über politische, rechtliche und wirtschaftliche Zusammenhänge haben. Sie sollten Ehrlichkeit und Mitgefühl bewiesen haben, und dass sie im Interesse der Allgemeinheit entscheiden bzw. handeln.


Wie wir das in die Praxis umsetzen können – darum geht es im dritten Teil!

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